Rethwisch
Steckbrief
Die Dorfkirche in Rethwisch ist eine dreischiffige Stufenhalle mit einem 5/8 Chorpolygon und einem verbretterten mittelalterlichen Holzturm von 1374 mit einer Pyramidenhaube. Die weiten Arkaden ruhen auf Achteckpfeilern. Der Chor ist eingewölbt, das Mittelschiff besitzt eine flache Balkendecke, und die Seitenschiffe sind mit hölzernen Halbtonnen überwölbt. Im Süden wurde vermutlich im 15. Jahrhundert eine Vorhalle angebaut. Die Sakristei auf der Nordseite weist eine mittelalterliche Piscina (einen Ausguss für die Waschung des Abendmahlgeräts) auf. Außen unter dem Scheitelfenster des Chores befinden sich die Reste eines mittelalterlichen Putzfeldes,das vermutlich einst eine Bemalung aufwies. Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1666, zur Ausstattung gehören auch mittelalterliche Glasmalereien in den Fenstern sowie ein hoher Sakramentsturm.
Chronik
- 1297
wird das Doberaner Klosterdorf Redewisch erstmals urkundlich genannt
- 1353
die "capella Redwisch" urkundlich erwähnt (MUB 7852)
- 1354
nun als "ecclesia Redewisch", welche die Pfarrfunktion der eingegangenen älteren Kirche in Ravenhorst (Rabenhorst) übernahm (MUB 7963)
- 1369(d)
dendrochronologische Datierung des Dachwerks der Kirche
- 1374(d)
dendrochronologische Datierung des Holzturmes, der in der älteren Literatur erst ins 17./18. Jh. datiert wurde
- 1412
Guss einer Glocke
- 1552
mit der Auflösung des Zisterzienserklosters Doberan kommt Rethwisch unter den landesherrlichen Dominalverband
- 1597
eine kleine Glocke, gegossen bei Frans Eggers in Riga für die Kirche in Lubey (während des Krieges abgegeben)
- 1666
inschriftliche Datierung der Kanzel
- 1686
Glocke, gegossen von Vites Sibenbaum (während des Krieges abgegeben)
- 1722
Taufengel
- 1990
Glasmalerei "Errettung Petri" von Lothar Mannewitz, Rostock in der Sakristei
Gründung des Vereins zur Erhaltung der Dorfkirche Rethwisch e.V.
- 2008
Restaurierung des Taufengels
- 2016
Turmsanierung