Neddemin
Steckbrief
Die Feldsteinkirche mit flacher Putzdecke aus dem Anfang des 14. Jh. hat einen schönen, durch kräftige Maßwerkblenden ungewöhnlich reich verzierten Backsteingiebel im Osten.
Wenig später entstand die außen polygonale, innen runde Apsis mit Halbkuppelwölbung und unterlegten Bandrippen. Der quadratische Westturm wurde wohl Ende des 15. Jh. errichtet und um 1900 bis auf Traufhöhe des Schiffes abgetragen und mit einem Satteldach versehen.
Die Formen der Fenster gehen auf einen Umbau im Jahre 1734 zurück. In dieser Zeit entstand auch der erhaltene Dachstuhl, in dem jedoch viele mittelalterliche Balken wiederverwendet wurden.
Chronik
- 1248
urkundliche Erwähnung des Ortes als Nedemien
- 1285
wurde eine Urkunde des Markgrafen Albrecht in Neddemin ausgestellt, es befand sich dort also vermutlich ein adliger Hof (MUB 1814)
- 1299
dem Kloster Himmelfort wird bei der Bewidmung auch Land in Neddemin zugewiesen, das Kloster betrieb in Neddemin auch eine Mühle
- 1327
wurden Streitigkeiten zwischen den Städten Neubrandenburg und (Alten)Treptow auf dem Neddeminer Kirchhof beigelegt (MUB 4817)
- 1734
barocker Ausbau der Kirche, Veränderung der Fenster und Verputz des Äußeren, liegender Kehlbalken-Dachstuhl mit Hängewerk und Wiederverwendung vieler Balken des alten Dachstuhles, der aufwändig gestaltete Herrschaftsstuhl mit der Ahnentafel der Dechow-Jasmund an der Südwand wurde im 20. Jh. abgebrochen
- um 1900
Obergeschoss des Turmes und Westgiebel abgetragen
- 2007-2011
Sanierung der Kirche, Austausch maroder Hölzer im Dachwerk und Neueindeckung des Daches, ermöglicht durch zahlreiche Spenden und Stiftungen
Bauzustand und Schadensbild
Die Südseite der Dacheindeckung war stark bewachsen. Der Bewuchs wurzelte durch die Dachhaut und drückt die Tonziegel auseinander. Die Nordseite war stark vermoost und der Anschluss an den Ostgiebel undicht. Am Deckenputz des Schiffes und am Gewölbe der Apsis entstanden Feuchteschäden und große Wasserflecken. Durch das Auslegen von Kunststoffplanen im Dachraum wurde versucht, größere Schäden zu verhindern. Der Sockel des Hauptschiffs war durchfeuchtet und mit Salzen belastet. Inzwischen ist das Dachwerk saniert, marode Balken wurden erneuert und das Dach neu gedeckt