Lärz
Steckbrief
Der rechteckige Saal in Fachwerkbauweise mit kleiner Südvorhalle stammt aus dem Jahr 1724. Der Turm über dem Westgiebel wurde nachträglich mit Holz verschalt.
Der Kirchraum wird von einer bemalten hölzernen Segmentbogentonne überwölbt und durch einen reich verzierten barocken Kanzelaltar und passendes Patronatsgestühl im Chorraum geschmückt. Von der ursprünglichen Bemalung der Decke sind vier große schwebende Engel, die Symbole von Sonne und Mond sowie ein Stück Wolkenhimmel über der Orgel erhalten.
Beachtenswert sind auch der wohl bauzeitliche Ziegelfußboden, der dem Raum eine warme Ausstrahlung gibt und die über den Grüften der Pastorenfamilie Heerder im Chorraum eingelassenen eichenen Rahmen mit den betreffenden Grabschriften aus dem späten 18. Jahrhundert.
Chronik
- 1237
gehören Lärz und Schwarz im Land Turne zur sogenannten "Sandpropstei" des Klosters Dobbertin
- 1557
Visitation
- 1626
Neubau der Kirche
- 1649
von vormals 26 Bauern und sechs Kossaten gibt es in Lärz nur noch 14 Bauern, der Kirchturm ist vom Wind umgeweht (Schlie Bd. V, S. 581)
- 1724
Neubau der Kirche, Guss zweier Glocken von C. S. Mebert
- 1739
Inschrift bezüglich der Fassung des von Johann Permin geschenkten Kanzelaltares, Maler war G. Friedrich Hertzog
- 1768
Begräbnis der einzigen Tochter Pastor Johann Heinrich Heerders, Catharina Margaretha Sophie (1761-1768), ihre Mutter war schon 1767 verstorben, der Vater starb 1798, alle drei sind vor dem Altar der Kirche bestattet
- 1821
Bestattung der Pastorenfrau Maria Charlotta Caroline Eichmann (1775-1821) vor dem Altar
- 1867
Schwarz, bis dahin Filia von Lärz, wird selbstständig und Diemitz, vorher ebenfalls zu Lärz, wird Schwarz zugeordnet
- 1895
Orgel Schlag&Söhne
- 1970
Renovierung der Kirche, dabei wurde die barocke Deckenmalerei bis auf die vier großen schwebenden Engel, die Symbole von Sonne und Mond und ein Stück Wolkenhimmel über der Orgel leider überstrichen.
- 2004
Sanierung des verbretterten Dachturms
- 2008
Gründung eines Fördervereins
- 2011
umfassende Kirchensanierung, der Putz wurde abgeschlagen, einzelne Gefache neu ausgemauert, Fenster und Fachwerk aufgearbeitet, Regenrinnen angebracht, und der Bau bekam einen neuen warm gelblichen Anstrich nach den Befunden
Bauzustand und Schadensbild
Der Westturm konnte 2004 instand gesetzt werden.
Die Eichenholzschwellen und mehrere Deckenbalken des Kirchenschiffes waren an vielen Stellen durch Fäulnis geschwächt oder zerstört. Das Fachwerk hatte zahlreiche Schäden und viele Gefache drohten herauszufallen. Eine umfassende Dach- und Fachwerkinstandsetzung der Kirche erfolgte 2011. Der Fassadenputz wurde abgeschlagen, die Gefache teilweise neu ausgemauert und der Bau bekam einen neuen Kalk-Kasein-Anstrich nach den alten Farbbefunden. Die Fenster wurden aufgearbeitet und Regenrinnen angebracht. Der Innenraum bekam einen neuen Anstrich.
Für 2018 ist die Restaurierung der Bretterdecke geplant.
www.foerderverein-dorfkirche-laerz.de