Projekt

Domsühl

Steckbrief

Die Kirche von Domsühl steht umgeben von Eichen auf dem sehr gepflegten Friedhof in der Mitte des Dorfes. Der westliche Teil des langgestreckten Saalbaus stammt noch aus mittelalterlicher Zeit und wurde vermutlich im 15. Jahrhundert aus Feld- und Backstein errichtet. Um 1840 wurde die Kirche nach Osten erweitert. Vor dem Westgiebel steht ein verbretterter geböschter Holzturm, dessen innere Konstruktion im Laufe seiner langen Geschichte wohl mehrfach verstärkt und verändert wurde. Er verdeckt den blendengeschmückten mittelalterlichen Westgiebel. Die neugotische Ausstattung stammt aus dem 19. Jahrhundert. Aus mittelalterlicher Zeit blieben einige Holzskulpturen erhalten. Die Bilder von Christus und den Aposteln an der Westempore stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Chronik

1312

urkundliche Erwähnung von Domsühl

15. Jh.

Errichtung der Saalkirche aus Feld- und Backstein

1720

Glocke, gegossen von Michael Begun

1840er Jahre

Bau nach Osten verlängert und verputzt

1863/64

neugotische Holzausstattung

1995

Sperrung der Kirche wegen akuter Einsturzgefahr der Decke, Sanierung des Kirchturms mit Mitteln der Dorferneuerung

2000

Baukonferenz und Gründung eines Fördervereins mit 22 Gründungsmitgliedern zur Sanierung der Kirche, Spenden ortsansässiger Firmen, Förderung durch Dorfkirchen in Not und großzügige Zuwendungen von Dorothea Winkler aus Bielefeld, der Marlis-Kressner-Stiftung, u.a. für den ersten Bauabschnitt

2001

Beginn der Dachsanierung, dabei wurde Schwammbefall im gesamten Deckenbereich festgestellt, so dass der Dachstuhl abgetragen werden musste, fast alle Deckenbalken mussten erneuert werden. Neueindeckung des Kirchendachs

2002

II. Bauabschnitt, Fenster, Türen, Regenwasserableitung, Außen- und Innenputz, Elektroinstallation

2003

im III. Bauabschnitt Sanierung des Innenraums und der Winterkirche, des Altars und des Gestühls, Heizungs- und Beleuchtungseinbau, Malerarbeiten (Angaben zur Sanierung sind einer Dokumentation des Vorsitzenden des Förderverweins Willi Gideon, Domsühl entnommen, die in der Kirche ausliegt)

Bauzustand und Schadensbild

1995 musste die Kirche gesperrt werden, weil die Decke akut einsturzgefährdet war. Bei der Dachsanierung stellte sich heraus, dass die Deckenbalken vom Schwamm befallen waren und ausgetauscht werden mussten. Probleme gab es auch durch aufsteigende Feuchtigkeit in den Mauern. Die Sanierung erfolgte von 2001 bis 2003 in drei Bauabschnitten.

Domsühl während der Sanierung, Dia Hans-R. Dorenburg
Domsühl, Schadensbild am Dachwerk, Dia Hans-R. Dorenburg
Domsühl Kirchturm nach der Sanierung, Aufnahme September 2021
Kirche Domsühl nach der Sanierung von Süden, Aufnahme September 2021
Domsühl, der mittelalterliche westliche Teil der Kirche mit zugesetztem spitzbogigen Portal. Die Ehrentafel erinnert an die Stifterin Dorothea Winkler aus Bielefeld, durch deren großzügige Spenden die Sanierung der Kirche angeschoben werden konnte.
Domsühl Blick auf die Konstruktion des Holzturms mit Andreaskreuzesn vor dem blendengegliederten, vom Turm verdeckten gotischen Westgiebel