23. Mitgliederversammlung und Tagung am 26.08.2017 bei Greifswald (Vorpommern)
Das Friedrich-Wilhelm-Krummacher-Haus, auch „Haus der Stille“ genannt, ist ein Tagungs- und Gästehaus des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises. Es handelt sich um das ehemalige Pfarrhaus für die Kirchengemeinde in Weitenhagen, unweit der Backstein-Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Das Haus wurde 1972 von Friedrich Wilhelm Krummacher, Bischof in Greifswald von 1955-72, gegründet. Es sollte hier ein Mittelpunkt geistlichen Lebens, bereits zu DDR-Zeiten entstehen. Von 1978 bis 2016 leitete diese Begegnungsstätte Pastor Breithaupt, der heute seinen wohlverdienten Ruhestand in seiner Heimat in Halle verbringt. Seit 2016 ist Herr Michael Wacker hier Pastor und Leiter der Einrichtung. Das Haus der Stille ist Begegnungszentrum für Christen aus ganz Deutschland. Es finden Tagungen und Seminare für Ökumene, für die Begegnung mit Gott und für Grundfragen der menschlichen Existenz statt. Auch unser Verein war dort zu Gast und wurde hervorragend bewirtet. 30 Mitglieder und Gäste waren anwesend.
Auszug aus dem Jahresbericht (von Jens Amelung):
„Ich möchte über die im Jahre 2016 geförderten und 2017 zur Förderung ausgewählten Dorfkirchen informieren. Wir bereiten im Vorstand eine Prioritätenliste der Förderanträge vor und entscheiden uns in der Vorstandssitzung wie immer nach unseren satzungsgemäßen Prämissen, wie folgt:
- ist die Maßnahme bei den uns vorliegenden Förderanträgen an den Dorfkirchen grundsätzlich förderfähig und förderwürdig (also Instandsetzung, Reparatur und Restaurierung von Substanz an Mauerwerk, Dachwerk, sowie Fenstern und der Hülle allgemein – keine Restaurierung von Ausstattung, keine Förderung von Neu- und Umbauten)
- wo ist die Not bei den Kirchengemeinden am größten und sind die Kirchengemeinden auf unsere Hilfe angewiesen, wie sieht es mit kirchlichen Eigenmitteln aus, mit öffentlichen Mitteln, wer fördert noch (etwa Kirchbaustiftung oder Deutsche Stiftung Denkmalschutz)
- wie ist also demnach der Finanzierungsplan, ist er realistisch und durchführbar (es ist ja oft so, und auch wieder in diesem Jahr, dass es dann doch zu keiner Maßnahme kommt, weil die Finanzierung dann doch nicht gesichert ist und zunächst ja erst die Anträge an Stiftungen und an den Kirchenkreis oder bei öffentlichen Trägern gestellt wurden)
- ist unser Beitrag im Zusammenhang mit diesem Finanzierungsplan angemessen, hilfreich und sinnvoll, kurz, können wir sinnvoll und angemessen helfen. Nach diesen Prämissen und nach Vorstansberatungen hatten wir
für 2016 von 21 eingegangenen Anträgen aufgrund der guten Finanzlage unseres Vereins durch Spenden und Mitgliedsbeiträge 16 Dorfkirchen zur Förderung ausgewählt. Insgesamt sollten diese Kirchen 2016 mit insgesamt 124.500,- € gefördert werden (das ist doppelt so viel wie z.B. im Jahre 2015).
- Groß Kiesow (Vorp.) (15.000,-) Instandsetzung d. Daches
- Recknitz (Meckl.) (10.000,-) Instandsetzung d. Daches
- Rethwisch (Meckl. (10.000,-) Instandsetzung d. Turmes
- Alt Karin (Meckl.) – (5.000) – Instandsetzung d. Daches
- Benz (Vorp.) – (7.500,-) – Instandsetzung d. Daches
- Groß Varchow (Meckl.) (12.000,-, darunter 8.920,- als Vermächtnis des Pastors Ludwig Wegener) für die Restaurierung der Innenwände der Kirche, wir haben die Summe auf Antrag der Kirchengemeinde auf 12 T € aufgestockt.
- Hohen Pritz (Meckl.) (5.000,-) Sanierung Dach Kirchenschiff, 2.BA
- Lancken-Granitz (Vorp.) – (5.000,-) 2.BA Außenwandsanierung und Gewölbesicherung
- Leopoldshagen (Vorp.) – (5.000;-) Instandsetzung des Fachwerkturmes, Maßnahme läuft noch
- Löwitz (Vorp.) – (5.000,-) – Sanierung Kirchendach mit Decke und Turm, Maßnahme auf 2017/18 verschoben
- Meetzen (Meckl.) (5.000,-) – Sanierung Dach, Decke und Hülle, Maßnahme auf 2017 verschoben
- Mewegen (Vorp.) – (5.000,-) – Sanierung d. Kirchendaches, Maßnahme läuft noch
- Neu Boltenhagen (Vorp.) – (5.000,-) wurden von 2015 auf 2016 auf Antrag übertragen
- Redlin (Meckl.) – (5.000,-) – Instandsetzung d. Kirchturmes
- Roggenstorf (Meckl.) – (5.000,-) – Sanierung d. Kirchturmes
- Zierzow (Meckl.) – (5.000,-) – Instandsetzung der gesamten Hülle der Fachwerkkirche, Maßnahme läuft noch.
Die Maßnahmen sind – mit Ausnahme der Kirchen in Meetzen und Löwitz wo noch keine Maßnahme beginnen konnte und ein Antrag auf Übertragung der Mittel nach 2017 hin bzw. nach 2018 erfolgte, die Maßnahmen erfolgreich durchgeführt oder sie sind noch im Gange, wie bei den Kirchen Groß Kiesow, Leopoldshagen, Mewegen und Zierzow.
Meine sehr verehrten Mitglieder und Spender, an dieser Stelle möchte ich mich wieder bei Ihnen allen sehr, sehr herzlich für Ihre Beiträge und Spenden bedanken, die uns erst diese Arbeit und Unterstützung ermöglichen!
Wir haben im Weiteren auch Mittel aus den Kollekten einiger Kirchengemeinden erhalten, wo wir in jedem Jahr in den Kollekten Kattallog der Landeskirchen auf unseren Antrag hin aufgenommen werden.
Ich möchte Ihnen nun die zur Förderung der ausgewählten Dorfkirchen im Jahr 2017 vorstellen (in €):
- Bennin (Meckl.) 5.000,- für Sanierung der Fachwerkschwellen
- Börzow (Meckl.) 5.000,- für Dachsanierung
- Bröllin (Vorp.) 5.000,- für Instandsetzung des mittelalterlichen Daches und der historischen Dachdeckung
- Hornstorf (Meckl.) 10.000,- für Dachsanierung der mittelalterlichen Dachkonstruktion und Erhalt und Erneuerung der historischen Mönch-Nonne-Deckung – aufgrund der hohen Bedeutung und Bedürftigkeit
- Netzelkow (Vorp.) 5.000,- für Dachsanierung
- Rambin (Vorp.) 6.000,- für Außenwandsanierung, Pfeiler
- Rehberg (Meckl.) 5.000,- für Fach- und Dachwerksanierung
- Saal (Vorp.) 10.000,- für Instandsetzung des historischen, freistehenden Glockenturms
- Uhlenkrug (Vorp.) 5.000,- Instandsetzung Dach
- Wegezin (Vorp.) 5.000,- Kirchensanierung, Dach u. Außenwände, war bereits für 2015 geplant, nun sollen die Maßnahmen beginnen
- Weltzin (Vorp.) 5.000,- für die bauhistorische Untersuchung des mittelalterlichen Dachwerkes als Vorbereitung einer Maßnahme
- Woosten (Meckl.) 5.000,- für Turmsanierung
Insgesamt sollen 2017 „12“ Dorfkirchen mit insgesamt 71.000,- € gefördert werden. Bei einigen der genannten Kirchen sind auch bereits wieder die Maßnahmen angelaufen, bei anderen erfolgte ein Antrag auf Übertragung der Mittel auf das Jahr 2018, weil der Finanzierungsplan noch nicht gänzlich erfüllt werden konnte. Wir haben die Übertragung in der Regel bestätigt und hoffen, dass die Arbeiten dann im kommenden Jahr beginnen können.
Sie erkennen anhand der Anträge und der ausgewählten Dorfkirchen, dass es nach wie vor Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten an Dach und Fassade und Türmen notwendig sind und unsere Mittel weiterhin nötig und sinnvoll sind.“
Wahl des Vorstandes:
Nach zwei Geschäftsjahren war der Vorstand wieder neu zu wählen.
Zur Wahl des neuen geschäftsführenden Vorstandes standen als Kandidaten:
- Herr Jens Amelung, Stralsund, Wiederwahl als erster Vorsitzender
- Frau Karin Reinhold, Kröppelshagen, Wiederwahl als zweite Vorsitzende
- Herr Pastor Schabow, Waren a.d. Müritz Neuwahl als dritter Vorsitzender
- Herr Westphalen, Rodenwalde, Wiederwahl als Schatzmeister
- Zum erweiterten Vorstand:
- Herr Dr. Joachim Czwalinna, gleichzeitig auch unser juristischer Berater, Hasenwinkel, Wiederwahl
- Frau Brigitte Kohl, Dassow/Wieschendorf, Wiederwahl
- Frau Karin Heidelmann, Kröppelshagen, Wiederwahl
- Herr Detlef Witt, Greifswald, Wiederwahl
Die Kandidaten wurden von den anwesenden Mitgliedern des Vereins für zwei weitere Jahre einstimmig wieder gewählt. Wir danken sehr für das Vertrauen!
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung folgte die Exkursion zu den Dorfkirchen in Groß Kiesow, Behrenhoff und Görmin. In Groß Kiesow begleitete uns die Architektin Frau Dr. Börrnert. Sie erläuterte die starken Schäden, die Konstruktion und die bevorstehenden Instandsetzungsmaßnahmen an den mittelalterlichen Dachwerken der Kiche in einem Kurzvortrag und führte uns anschließend in und um die Kirche.
In Behrenhoff wurden wir von Pastor Jeromin empfangen. Er stellte die aktuellen Restaurierungsmaßnahmen an den bedeutenden mittelalterlichen Innenwandmalereien vor. Sie suchen ihresgleichen in Mecklenburg Vorpommern. Besonders beeindruckend ist die Darstellung des großen Höllenschlundes und des Tages des jüngsten Gerichtes …
In Görmin empfing uns Pastor Dr. Garbe mit seinem Vikar Friedemann Holmer. Die Kirche, ihre kunsthistorische Bedeutung und die Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre wurden uns von Dr. Garbe und unserem Vorstandsmitglied Herrn Witt aufgezeigt. Dort erhielten wir den Reisesegen und beendeten die Tagung bei Kaffee und Kuchen.
(J.Amelung, 29.08.17)