Weltzin
Steckbrief
Weltzin liegt nördlich von Altentreptow an der Tollense. Der kleine Saalbau aus Backstein mit eingestreuten Findlingen wurde vermutlich in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet. Der geböschte Holzturm mit einer hohen spitzen, im Grundriss achteckigen Pyramidenhaube stammt vermutlich ebenfalls aus dieser Zeit. Die Fenster wurden in ihrer Form teilweise barock verändert, das Ostfenster ist zugesetzt. Giebel und Seitenwände des Baus sind mit Blenden geschmückt. In den Kreisblenden finden sich Reste ursprünglicher Malerei auf dem Putz.
Die Kirche besitzt eine sehr schöne Barockausstattung. In das Altarretabel wurde ein spätmittelalterlicher Schrein mit einer Kreuzigungsszene und Heiligenfiguren integriert. Kanzel und Orgelempore weisen barocke Malereien aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf.
Ungewöhnlich ist die Form der großen mittelalterlichen Tauffünte aus Granit. Ein ebenfalls aus Granit gefertigtes mittelalterliches Weihwasserbecken steht unten im Turm.
Chronik
- 1245
erste urkundliche Erwähnung Weltzins (PUB I, 346)
- 1274
das Benediktinerinnen-Kloster in Verchen am Kummerower See gestattet dem Kloster Reinfeld, in Weltzin eine Kirche zu errichten und das Patronat derselben zu übernehmen
- 13. Jh. (?)
Granittaufe und Weihwasserbecken
- 1308
kommt die Pfarre Weltzin zum Archidiakonat Stolp
- 2. Hälfte 15. Jh.
Errichtung der bestehenden Kirche
- 2. Hälfte 17. Jh.
Kanzel
- 1. Hälfte 18. Jh.
barocker Altaraufsatz unter Einbeziehung eines spätmittelalterlichen Altarschreins mit einer vielfigurigen Kreuzigungsszene und Heiligenfiguren (um 1500)
- 1835
Glocke, F. Schünemann, Demmin, gestiftet vom preußischen König Friedrich Wilhelm III.
- 1889
Datum auf der alten Wetterfahne des Turms
- 2001
Datum auf der Wetterfahne des neu mit Schieferplatten gedeckten Turmhelms
Bauzustand und Schadensbild
Geplant sind die Instandsetzung der Dachkonstruktion, die Erneuerung der Dachdeckung mit Biberschwanzziegeln und die Restaurierung des Ostgiebels.